Paxos - Paxi
Paxi - Häuser im Olivenwald. Paxi, oder auch Paxos, ist in Deutschland als Urlaubsinsel nahezu unbekannt. Vor allem Briten gehobenen Niveaus verbringen hier ihre Ferien. Das nur 3,5 mal 10 km große Eiland mit gerade einmal 2.400 Einwohnern liegt unmittelbar südlich von Korfu und ist über dessen Flughafen gut zu erreichen.
Wer nicht per Fähre oder Tragflügelboot nach Paxos übersetzen will, kann auch mit einem 19-sitzigen Wasserflugzeug mehrmals täglich von Korfu nach Paxi fliegen. Da wird die Anreise schon zum einzigartigen Erlebnis.
Paxi ist über und über von jahrhundertealten Olivenbäumen bedeckt. 200 000 sollen es sein, die mit ihren knorrigen, bizarr gewundenen Stämmen und ihrem silbrig-grün in der Sonne schimmernden Blätterkleid die vielen Bauernhäuser der Insel umhüllen. Viele dieser Häuser kann man heute für schöne Urlaubstage mieten, aber auch einige gute Hotels stehen auf der Insel zur Verfügung. Der Lebensmittelpunkt auf Paxi ist der kleine Hafenort Gaios. Es wird vom offenen Meer fast vollständig durch eine unbewohnte Felseninsel abgeschirmt, so dass es an einem Fluss zu liegen scheint. Darauf dümpeln schnittige Yachten, Fischer- und Ausflugsboote von Korfu her. Direkt am Hafen stehen die Tische und Stühle mehrerer Cafés und Tavernen auf der kleinen Platía; entlang der Uferpromenade wurden viele der alten Bürgerhäuser aus dem 19. Jh. ansprechend restauriert.
Zwei weitere Weiler auf Paxos liegen nördlich von Gaios ebenfalls an der Küste. Lakka, der nördlichere der beiden, ist auch als Taucher- und Windsurferzentrum bekannt; Longos ist ein wahrer Hort der Einsamkeit. Urlaubstage auf Paxi verbringt man bei Wanderungen und Spaziergängen durch die Olivenwälder, bei ausgiebigen Café- und Tavernenbesuchen – und vor allem auf und am Wasser. Viele Urlauber mieten sich für ein paar Tage oder für die gesamte Ferienzeit eins der vielen Motorboote, die man auch ohne Bootsführerschein lenken darf, wenn der Motor nicht mehr als 25 PS hat. Mit diesen Booten steuert man winzige Strände vor Meeresgrotten und entlang der Steilküsten an oder fährt mit ihnen hinüber zur nur im Sommer bewohnten Nachbarinsel Antipaxi mit zwei herrlichen Sandstränden. In ihnen schimmert das Wasser in allen nur erdenklichen Blau- und Türkistönen.
Auch eine Rundfahrt um die gesamte Insel Paxos ist lohnenswert. Da kann man in die Ipapanti-Höhle hineinfahren, in der sich im Zweiten Weltkrieg ein griechisches U-Boot versteckte, und in die Petriti-Höhle, die wegen ihrer besonders schönen Lichteffekte als die „Blaue Grotte von Paxi“ tituliert wird. Zwei weitere Naturdenkmäler sind beachtenswert: die Felsnadel Ortholithos und das Felsentor Tripito. In den ersten Septembertagen hat Paxi alljährlich Musikliebhabern einen besonderen Leckerbissen zu bieten. Dann treffen sich hier junge, preisgekrönte Musiker aus aller Welt zu Kammermusiktagen, die wie die Insel Paxos überhaupt schon seit Jahren auf ein treues Stammpublikum zählen können.
Autor: Klaus Bötig